Der Kuckuck - Eier in fremden Nestern

Der Kuckuck sieht unscheinbar aus, fällt aber durch sein einprägsames Rufen auf.Quelle: © KOO, Shutterstock.

Das Brutverhalten des Kuckucks nennt man auch Brutparasitismus. Das Weibchen legt ihre Eier in die Nester anderer Vögel, sogenannter Wirtsvögel. Diese sollen dann den Nachwuchs ausbrüten und aufziehen. Ist der Jungkuckuck geschlüpft, schiebt er die anderen Eier und Jungvögel über den Nestrand und lässt sich allein aufziehen. Dabei ist der Kuckuck auf bestimmte Wirtsvögel geprägt, die fast alle kleiner sind als er, so zum Beispiel Bachstelzen, Hausrotschwänze, Rotkehlchen, Wiesenpieper oder Zaunkönige.

Lebensraum gefährdet

Doch gerade artenreiche, vielfältige Lebensräume, die der Kuckuck zum Überleben benötigt, sind gefährdet. Der Straßenbau, das Begradigen von Flüssen, das Trockenlegen von Auen und Seelandschaften setzen dem Bestand zu. Da auch die Wirtsvögel bedroht sind, findet der Kuckuck immer weniger fremde Nester um seine Eier abzulegen. Auch das Nahrungsangebot des Kuckucks wird immer geringer. Der Insektenfresser findet immer schlechter Futter, weil so viele Insektenvernichtungsmittel in der Landwirtschaft eingesetzt werden.

Rückläufiger Bestand

In Deutschland geht der Kuckucksbestand schon seit Mitte der 60er Jahre zurück. Doch gerade in den letzten zehn Jahren hat die Zahl der Vögel vor allem in Nordrhein-Westfalen, Niedersachen, im Saarland und in Baden-Württemberg bis zu 30 Prozent abgenommen. Besonders häufig ist Kuckuck noch im Spreewald oder in den bayerischen Voralpen anzutreffen. So geht man in Deutschland insgesamt von 51.000 bis 97.000 Brutpaaren aus. Europaweit sollen es zwischen 4,2 bis 8,6 Millionen Paare sein.

Langstreckenzieher

Außer in Island und im äußersten Norden Russlands ist der Kuckuck ab April bis Mai eigentlich in allen europäischen Ländern anzutreffen. Doch auch diese melden, mit Ausnahme Osteuropas, sinkende Zahlen. Doch nicht nur in Europa geht der Lebensraum des Kuckucks immer mehr verloren. Auch in seinem Winterquartier in Afrika ist er in Gefahr.  Dort lebt er vorzugsweise in der Nähe von Wasserläufen oder in Savannen mit Akazienbestand - doch auch diese werden immer weniger.

Sprichwörtlich populär

Dass der Kukuck ein besonderer Vogel ist, merkt man auch daran, dass er in vielen Sprichwörtern und Ausdrücken vorkommt. Hier eine Auswahl: "Du hast mir ein schönes Kuckucksei gelegt" (= du hast mir etwas heimlich untergeschoben), "Du wohnst wohl in Wolkenkuckucksheim" (= in einer Fantasiewelt) oder "Scher dich zum Kuckuck!" (= zum Teufel).  

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